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Financial Times Deutschland vom 10. März 2003
Diehl und Rheinmetall verkaufen zusammen Mikrowellen-Waffen
Von Gerhard Hegmann, München

Die beiden deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Diehl sind in die Entwicklung von Hochleistungs-Mikrowellen-Waffen eingestiegen. Sie vermarkten die Technologie künftig in einer Kooperation.

Mikrowellen-Waffen gehören zur Gruppe neuer Rüstungssysteme, die mit starken elektromagnet-ischen Feldern auch durch Mauern hindurch die elektrische Systeme des Gegners ausschalten. Wie ein Rheinmetall-Sprecher auf Anfrage sagte, gibt es bereits konkrete Entwicklungsaufträge. Derzeit wird an Prototypen gearbeitet. "Innerhalb der nächsten zwei Jahre könnten wir mit ersten Produkten auf dem Markt sein. Sie könnten im Anti-Terror-Einsatz zur Anwendung kommen", heißt es bei Diehl und Rheinmetall auf Anfrage.

Mit der Kooperation von Rheinmetall und Diehl entsteht nach Einschätzung der Unternehmen in Europa ein führender Anbieter für diese Technologie "mit einem breiten Anwendungsspektrum aus einer Hand". Bisher sind Mikrowellen-Waffen vor allem aus USA-Entwicklungen bekannt - jetzt entsteht in Deutschland ein Wettbewerber.

So genannte E-Waffen werden in Fachkreisen als Revolution in der Waffentechnologie bezeichnet, weil physikalische Grenzen wie Mauern kein Hindernis darstellen, es keine Geschosse und Munitionshülsen oder große Explosionen gibt. Mikrowellen-Waffen gehören überwiegend zu den so genannten "nicht letalen Waffensystemen", die Gegner handlungsunfähig machen sollen, ohne sie zu töten.

Mikrowellen aus dem Koffer

Diehl und Rheinmetall sehen in der Hochleistungsmikrowellentechnik einen Zukunftsmarkt sowohl bei den Militärs als auch bei Spezialeinheiten im Anti-Terror-Einsatz.

Diehl hat beispielsweise in den Ausmaßen eines Koffers ein Mikrowellensystem entwickelt, mit dem sich alle elektrischen Geräte in einem Haus vom Handy bis zum Fernseher lahm legen lassen.

Konkrete Anwendungen sieht Diehl beispielsweise im Personen-und Objektschutz, wie dem Ausschalten von Sprengfallen. Es könnten zudem Fahrzeuge lahm gelegt werden. Rheinmetall hat ein Konzept für eine Mikrowellen-Waffe auf einem kleinen Panzer entwickelt. Der häufig verwendete Begriff der Mikrowellenkanone sei sachlich falsch, heißt es bei den Experten, weil die Abstrahlung der elektromagnetischen Wellen von einem eher flachen Radarschirm erfolge und nicht aus einem langen Kanonenrohr.

Die beiden deutschen Rüstungsfirmen vereinbarten die künftige Zusammenarbeit bei militärischen und zivilen HPM-Anwendungen (High Power Microwave) zwischen ihren Munitionstochterfirmen, der Rheinmetall W&M GmbH und der Diehl Munitionssysteme GmbH & Co KG.

Bei der Vermarktung hat Diehl die Führung als Generalunternehmer. Derzeit ist die Kooperation nicht durch ein eigenes Unternehmen unterlegt. Bei Hightech-Munition arbeiten Diehl und Rheinmetall seit Jahren im 50:50-Gemeinschaftsunternehmen GIW zusammen.

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